Harburg von oben
28. April bis 05. November 2023
Einmal wie ein Vogel das alte Harburg von oben betrachten – das können die Besucher in der Ausstellung des Stadtmuseums Harburg, in der historische Luftaufnahmen gezeigt werden.
28. April bis 05. November 2023
Einmal wie ein Vogel das alte Harburg von oben betrachten – das können die Besucher in der Ausstellung des Stadtmuseums Harburg, in der historische Luftaufnahmen gezeigt werden.
5. Oktober 2022 bis 27. August 2023
Das Archäologische Museum Hamburg präsentiert eine Ausstellung der ganz besonderen Art: Deutschlands größte PLAYMOBIL-Sammlung ist erstmals in Hamburg zu sehen. Künstler und PLAYMOBIL-Sammler Oliver Schaffer verwandelt das Museum dafür in eine fantasievolle Spielzeug-Landschaft, die einen detailreichen Blick in die Vergangenheit ermöglicht.
Das Archäologische Museum Hamburg präsentiert seine archäologische Ausstellung in einem bisher einzigartigen Konzept als spannende Reise durch die Zeiten und Erlebnismuseum für die ganze Familie.
Im Zentrum stehen Fragen, die die Menschheit schon immer beschäftigt haben: Woher kommen wir? Wohin entwickeln wir uns? Die Antworten findet man nicht in althergebrachten Vitrinen, sondern beim Erkunden, Anfassen und Ausprobieren.
Seit 2012 wird in der Harburger Schloßstraße ausgegraben. Im September 2013 wurde die letzte von vier großen Flächen angegangen. In dem etwa 40 m langen und 15 m breiten Areal konnten Siedlungsreste des 13. bis 16. Jh. erfasst werden. Die Wohnbebauung orientierte sich am Verlauf der Straße. Im Zuge der Ausgrabungen konnten auf drei bis vier Parzellen nicht nur die straßenseitig gelegenen Wohnhäuser, sondern auch deren Hinterhöfe freigelegt werden. Diese waren meist durch mehrphasige, sich oftmals überlagernde kleine Pferche aus Flechtwandzäunen gegliedert. Die charakteristische Zusammensetzung der Kulturschichten in diesen Bereichen wird üblicherweise unter dem Begriff Mistschichten zusammengefasst, sodass davon auszugehen ist, dass die Strukturen während des 14. und 15. Jh. als Viehställe dienten. Im Bereich der nördlichsten Parzelle wurden ganze Skelette von zwei Rindern und einem Schwein dokumentiert. Die Tiere lagen in Gruben, die nur wenig größer als ihre Körper waren. In zwei Fällen konnten sie jeweils einem Viehpferch zugewiesen werden.
Alle Skelette waren nahezu vollständig. Neben einer dunklen, als Leichenschatten zu deutenden Verfärbung weisen auch die gelblichen Knochen darauf hin, dass die Kadaver ganz in den Boden gebracht wurden. Bei einem Skelett war im Bereich des Torsos der Mageninhalt nachweisbar, der sich als eng umgrenzte, grünliche Verfärbung abzeichnete und charakteristischen Dunggeruch ausstrahlte. Eine nähere Untersuchung der Knochen erbrachte keinerlei Schnittspuren, die auf das Schlachten und die Verarbeitung des Fleisches hinwiesen. Es liegt nahe, das die Tiere an einer Krankheit verendeten, die eine weitere Verwendung ausschloss, und deshalb im Hinterhofbereich verscharrt wurden.
Verschiedene Schriftquellen der frühen Neuzeit belegen, dass kranke Tiere kostenpflichtig vom Scharfrichter außerhalb der Stadt auf dem Schindanger entsorgt werden mussten. Das lässt darauf schließen, dass es durchaus üblich war, verendete Tiere innerhalb der Siedlung zu verscharren. Der Befund dokumentiert eindrücklich die vom Gesetz abweichende Praxis, die vom Eigentümer des Flurstücks möglicherweise bevorzugt wurde, um Mühen und Kosten zu sparen.
Archäologe und Grabungsleiter am AMH
AMH
Archäologie in Deutschland 2014
Ausgabe 4/2014
Aktuelles aus der Landesarchäologie, S. 46/47