Harburg von oben
28. April bis 05. November 2023
Einmal wie ein Vogel das alte Harburg von oben betrachten – das können die Besucher in der Ausstellung des Stadtmuseums Harburg, in der historische Luftaufnahmen gezeigt werden.
28. April bis 05. November 2023
Einmal wie ein Vogel das alte Harburg von oben betrachten – das können die Besucher in der Ausstellung des Stadtmuseums Harburg, in der historische Luftaufnahmen gezeigt werden.
5. Oktober 2022 bis 27. August 2023
Das Archäologische Museum Hamburg präsentiert eine Ausstellung der ganz besonderen Art: Deutschlands größte PLAYMOBIL-Sammlung ist erstmals in Hamburg zu sehen. Künstler und PLAYMOBIL-Sammler Oliver Schaffer verwandelt das Museum dafür in eine fantasievolle Spielzeug-Landschaft, die einen detailreichen Blick in die Vergangenheit ermöglicht.
Das Archäologische Museum Hamburg präsentiert seine archäologische Ausstellung in einem bisher einzigartigen Konzept als spannende Reise durch die Zeiten und Erlebnismuseum für die ganze Familie.
Im Zentrum stehen Fragen, die die Menschheit schon immer beschäftigt haben: Woher kommen wir? Wohin entwickeln wir uns? Die Antworten findet man nicht in althergebrachten Vitrinen, sondern beim Erkunden, Anfassen und Ausprobieren.
An einem schönen Tag im Spätsommer 2019 machte sich Sandra Huguenin mit ihrem Metalldetektor zu einem Suchgang in der Umgebung von Hanstedt im Landkreis Harburg auf. Als geschulte ehrenamtliche Mitarbeiterin des Archäologischen Museums besitzt sie eine Lizenz für den Einsatz eines Detektors, dessen Verwendung ohne diese Lizenz laut Denkmalschutzgesetz in Niedersachsen nicht gestattet ist. An diesem Tag stieß sie auf einen außergewöhnlichen Fund: Das kleine, zunächst unscheinbar wirkende Objekt besteht aus Bronze, ist an der einen Seite mit einem Grat verstärkt und an der gegenüberliegenden mit einer stumpf gewordenen Schneide versehen. Nahe des Verstärkungsgrates verläuft parallel zum Rand eine kaum merkliche Rippe. Am Rand sitzt auf der einen Seite eine knopfartige Erhebung. Was mochte das sein?
Bei diesem Fund handelt es sich um das Bruchstück einer Sichel aus der Bronzezeit, eine sogenannte Knopfsichel. Im optischen Vergleich mit anderen Sicheln aus dem Bestand des Archäologischen Museums Hamburg wird deutlich, wo dieses Fragment sich an einer vergleichbaren Sichel befunden hat. Die hier gezeigten Sicheln, stammen aus einem Hortfund aus Daerstorf bei Neu Wulmstorf und sind in der Dauerausstellung des Museums ausgestellt. Mehr zu diesem Fund erfährt man in unserem Mediaguide.
Sicheln sind als archäologischer Fund, wenn man sich Norddeutschland betrachtet, durchaus geläufig. Zunächst einmal handelt es sich dabei um landwirtschaftlich notwendiges Arbeitsgerät. Wir kennen aus dem Landkreis Harburg auch einige Exemplare aus Feuerstein, die wohl sogar schon aus der Jungsteinzeit stammen. Bronzesicheln sind hingegen sehr selten. Es gibt aus dem gesamten Landkreis gerade einmal 17 Stück und dabei ist das Hanstedter Exemplar schon eingerechnet. Das letzte Mal wurde ein solcher Fund vor über 130 Jahren gemacht! Man kann sich also vorstellen, wie begeistert Sandra Huguenin und auch das Team des Museums von diesen Fund sind.
Knopfsicheln stellen eine Sichelform dar, die von Schleswig-Holstein bis nach Polen verbreitet sind. Sie wurden zum überwiegenden Teil wohl in der Zeit zwischen 1300 und 900 v. Chr. hergestellt und verwendet. Auffallend ist, dass – soweit überhaupt verlässliche Angaben zu den Fundumständen vorliegen – die Sicheln häufig aus Horten stammen, die von den Archäologen als Gaben an die Götter gedeutet werden. In einigen Fällen sind mehrere Dutzend dieser Sicheln, einige davon ohne jegliche Spuren einer Nutzung, im Boden vergraben worden. Dass man damit die Götter um Fruchtbarkeit und eine gute Ernte bitten wollte, ist mangels historischer Aufzeichnungen aus dieser Zeit zwar nicht zu beweisen, angesichts der verwendeten Opfergaben aber wohl doch naheliegend.
Kreisarchäologe des Landkreises Harburg am AMH