Heute

Ausstellungen

Brigitte Nolden – Parallele Welten

31. Mai bis 8. September 2024
Aus Anlass des 80. Geburtstages der Hamburger Künstlerin Brigitte Nolden zeigt das Stadtmuseum Harburg eine große Retrospektive ihres Schaffens.

AMH Harburger Rathausplatz: Abenteuer Archäologie

Das Archäologische Museum Hamburg präsentiert seine archäologische Ausstellung in einem bisher einzigartigen Konzept als spannende Reise durch die Zeiten und Erlebnismuseum für die ganze Familie.
Im Zentrum stehen Fragen, die die Menschheit schon immer beschäftigt haben: Woher kommen wir? Wohin entwickeln wir uns? Die Antworten findet man nicht in althergebrachten Vitrinen, sondern beim Erkunden, Anfassen und Ausprobieren.

Veranstaltungen

Heute

Neue Urnen von einem altbekannten Fundplatz

Restaurierung einer Urne

Fundstücke aus dem Gräberfeld

Anfang Februar begleitete das Museum Bauarbeiten für einen Neubau in Appel im Ortsteil Eversen Heide. Anlass dafür war, dass in der Gegend seit den 1930er Jahren, seitdem das ehemalige Heideland zu Bauland umgewandelt wurde, immer wieder einmal Gräber der jüngeren Bronzezeit (1200-600 v. Chr.) entdeckt worden waren. Offenbar liegt hier ein sogenannter Urnenfriedhof, benannt nach der für diese Epoche typischen Sitte, die Verstorbenen zu verbrennen und den aus dem Scheiterhaufen ausgelesenen „Leichenbrand“ (die in kleine Stückchen zerbrochenen Knochen) in Tongefäßen beizusetzen. Wie groß der Urnenfriedhof ursprünglich gewesen ist, ist unbekannt, denn das Museum hat damals keine systematischen Ausgrabungen durchführen können. Nachdem die erste Erschließungswelle in den 1950er Jahren beendet war, endeten auch die archäologischen Entdeckungen.

Seit Kurzem erfolgt hier jedoch eine Nachverdichtung der Besiedlung und postwendend kamen nun also neue Gräber ans Tageslicht. Bei der jetzigen Baumaßnahme legten die Mitarbeiter der Kreisarchäologie drei Urnen frei, die, in einem Abstand von rund 5 m zueinander, in Steinsetzungen gestanden hatten, wie es in dieser Epoche typisch ist. Die leider nur sehr weich gebrannten Tongefäße waren zwar durch die Steinpackungen geschützt, begannen jedoch trotzdem noch während der Bergung zu zerbrechen, ein altbekanntes Phänomen, das durch die Trocknung, Temperaturänderung und Druckentlastung entsteht. Die Urnen wurden daher vor Ort in Mullbinden eingewickelt und erst im Museum entleert. Grabbeigaben fanden sich in den generell fast immer sehr arm ausgestatteten Gräbern nicht – mit einer Ausnahme: einem kleinen bronzenen Stift mit Spitze und breitgehämmertem Ende, bei dem es sich entweder um das Bruchstück einer Schmucknadel oder einen Pfriem handelt. Durch die Verbrennung auf dem Scheiterhaufen lässt sich das nicht mehr zweifelsfrei bestimmen. Demnächst stehen noch weitere Baumaßnahmen in dem Gebiet an, man darf gespannt sein, ob auch dann wieder Gräber der Bronzezeit ans Tageslicht befördert werden..

Autor

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Dr. Jochen Brandt

Kreisarchäologe des Landkreises Harburg am AMH