Heute

Ausstellungen

Light my Fire – MENSCH MACHT FEUER 11.10.23-28.04.24 Archäologisches Museum Hamburg

LIGHT MY FIRE – MENSCH MACHT FEUER

11. Oktober 2023 bis 28. April 2024
Das Bedürfnis nach Licht in der Finsternis ist so alt wie die Menschheit selbst. Die ersten Hinweise auf die bewusste Erzeugung von Feuer lassen sich bereits in der Steinzeit vor etwa 500.000 Jahren finden. Die Sonderausstellung „LIGHT MY FIRE – MENSCH MACHT FEUER“ beleuchtet aber nicht nur die kulturgeschichtliche Bedeutung von Feuer und Licht, sondern auch den Fortschritt, den diese mit sich gebracht haben.

Harburg von oben

28. April 2023 bis 28. April 2024
Einmal wie ein Vogel das alte Harburg von oben betrachten – das können die Besucher in der Ausstellung des Stadtmuseums Harburg, in der historische Luftaufnahmen gezeigt werden.

Brigitte Nolden: Alte Elbbrücke, 2023

Brigitte Nolden – Parallele Welten

31. Mai bis 8. September 2024
Aus Anlass des 80. Geburtstages der Hamburger Künstlerin Brigitte Nolden zeigt das Stadtmuseum Harburg eine große Retrospektive ihres Schaffens.

Veranstaltungen

Heute

Auf den Spuren von Ansgar: Bergung eines Holzkastenbrunnens

Auf den Spuren von Erzbischof Ansgar

Im Juni 2017 konnte das Archäologische Museum Hamburg eine archäologische Ausgrabung erfolgreich abschließen, die sich u. a. mit den Spuren des Hamburger Missionars Ansgar beschäftigt hat. Die Grabung wurde in Zusammenarbeit mit dem Landkreis Harburg und der Grabungsfirma ArchON auf dem Grundstück einer alten Gärtnerei in Ramelsloh durchgeführt. Im Rahmen von Abrissarbeiten waren dort archäologische Spuren zu Tage getreten. Es handelte sich um Baubefunde aus der Zeit des 8./9. Jahrhunderts sowie des 14./15. Jahrhunderts.

Zum Abschluss der Grabung konnten die Archäologen noch die sehr gut erhaltenen Reste eines Holzkastenbrunnens freilegen. Von größtem Interesse sind für die Wissenschaft dabei vor allem die frühen Funde, da hier erstmals die Möglichkeit besteht, archäologisch in die Gründungszeit Ramelslohs vor rund 1200 Jahren vorzudringen. Die erste historische Erwähnung Ramelslohs datiert aus dem Jahr 845, als der Hamburger Erzbischof Ansgar vor einem Wikingerangriff aus Hamburg flüchten musste und zeitweilig in Ramelsloh Unterschlupf fand. 

Kastenbrunnen Ramelsloh, Landkreis Harburg
Freigelegter hölzerner Kastenbrunnen in Ramelsloh im Landkreis Harburg

Etliche der jetzt gefundenen Baustrukturen, darunter auch der Keller eines Hauses, könnten aus dieser Zeit stammen. Die Archäologen werden die Funde nun weiter auswerten. Das Grundstück, auf dem ausgegraben wurde, gehörte zum Stift Ramelsloh und beherbergte über lange Zeit, mindestens seit 1601, eine sogenannte Kurie, das Wohnhaus eines Stiftsangehörigen, das ab 1612 zugleich als Dorfschule diente. Es grenzt an ein Wunder, dass hier überhaupt Bebauungsspuren erhalten geblieben sind, denn das Grundstück ist in den vergangenen Jahrhunderten immer wieder überbaut worden.

Nachtrag: Interessante Auswertungen zur Grabung in Ramelsloh!

Der Brunnen aus Ramelsloh im Landkreis Harburg, den wir zusammen mit der Grabungsfirma ArchON auf dem Grundstück einer alten Gärtnerei des Stifts Ramelsloh im Juni ausgegraben haben, hat dank der Analyse von Dr. K.-U. Heußner vom Deutschen Archäologischen Institut in Berlin eine jahrgenaue Datierung geliefert. Er wurde im Winter 1351/1352 errichtet. Dieses Datum passt sehr gut in den Zeithorizont, in dem der Großteil der Vikarien des Stifts Ramelsloh eingerichtet worden ist. Das ist das erste dingliche Zeugnis, das wir für die Geschichte des Stifts Ramelsloh haben. Das Stift war eine der wichtigsten kirchlichen Institutionen des Mittelalters im heutigen Landkreis Harburg!

Autor

Dr. Jochen Brandt
Dr. Jochen Brandt

Kreisarchäologe des Landkreises Harburg am AMH