Harburg von oben
28. April bis 05. November 2023
Einmal wie ein Vogel das alte Harburg von oben betrachten – das können die Besucher in der Ausstellung des Stadtmuseums Harburg, in der historische Luftaufnahmen gezeigt werden.
28. April bis 05. November 2023
Einmal wie ein Vogel das alte Harburg von oben betrachten – das können die Besucher in der Ausstellung des Stadtmuseums Harburg, in der historische Luftaufnahmen gezeigt werden.
5. Oktober 2022 bis 27. August 2023
Das Archäologische Museum Hamburg präsentiert eine Ausstellung der ganz besonderen Art: Deutschlands größte PLAYMOBIL-Sammlung ist erstmals in Hamburg zu sehen. Künstler und PLAYMOBIL-Sammler Oliver Schaffer verwandelt das Museum dafür in eine fantasievolle Spielzeug-Landschaft, die einen detailreichen Blick in die Vergangenheit ermöglicht.
Das Archäologische Museum Hamburg präsentiert seine archäologische Ausstellung in einem bisher einzigartigen Konzept als spannende Reise durch die Zeiten und Erlebnismuseum für die ganze Familie.
Im Zentrum stehen Fragen, die die Menschheit schon immer beschäftigt haben: Woher kommen wir? Wohin entwickeln wir uns? Die Antworten findet man nicht in althergebrachten Vitrinen, sondern beim Erkunden, Anfassen und Ausprobieren.
Im Stadtmuseum Harburg bearbeitet Charleen Wagner zurzeit einen einzigartigen Nachlass aus der Zeit der Weimarer Republik und den letzten Tagen des Zweiten Weltkrieges. Von Oktober
bis Dezember ist die gebürtige Tostedterin, die in Hannover ihren Master in Kulturwissenschaften absolviert, als Praktikantin in der stadtgeschichtlichen Abteilung beschäftigt. Ein glücklicher Zeitpunkt – denn zeitgleich wurde dem Museum ein Nachlass mit Briefen und Dokumenten übergeben, der es in sich hat. Die Erfassung und Inventarisierung des Inhalts wurde für die 24jährige Historikerin zu einer spannenden Zeitreise.
Der Nachlass stammt von der Harburgerin Lisa Grünhoff (1923 – 2001) und erweist sich als Schatz für die Stadtgeschichte. Dies zeigt sich bereits bei einem ersten Blick auf einen der Briefe. Lisa schrieb diesen am 20. April 1945 kurz vor der Besetzung Harburgs durch britische Truppen an ihren Verlobten an der Front: »Jetzt ist es soweit, der T[ommy] steht vor unserer Stadt. Ein ständiges Schießen liegt in der Luft.« In vielen Briefen werden Liebesschwüre und Hoffnungen auf die Zukunft von Angst und Ungewissheit begleitet: »wer weiß was nun morgen ist, vielleicht liegen harte Stunden vor uns, vielleicht bin ich aber auch schon tot!!!!!!!!!.« Die über 60 Briefe an ihren späteren Ehemann lassen Alltag und Erlebnisse einer jungen Frau in den letzten Wochen des Zweiten Weltkrieges auf dramatische und sehr private Art lebendig werden.
Aber damit nicht genug. In dem Nachlass finden sich auch Dokumente und Briefe ihres Vaters, Alfred Grünhoff (1902-1944). Dieser war Schiffszimmerer in Harburg – und Kommunist. 1932 wird er wegen schweren Landfriedensbruches und Widerstand gegen die Staatsgewalt zu acht Monaten und zwei Wochen Haft verurteilt. Mit anderen Kommunisten hatte er versucht, eine Zwangsräumung in der Hohen Straße zu behindern. Ein Steinwurf auf den Möbelwagen führte schließlich zu seiner Verhaftung. Aus dem Gefängnis in Lingen (Emsland) schreibt er an seine Frau: »Wenn man auch als aktiver Kommunist sozusagen immer mit einem Bein im Gefängnis steht, so werde ich in Zukunft doch mein Möglichstes tun, um diesem Leben fern zu bleiben. Aber ich habe ja eine gute Frau und ein liebes Kind und da werde ich immer dran denken. « Seine Briefe und von ihm gesammelte Zeitungsartikel beleuchten schlaglichtartig die aufgeheizte Stimmung im Harburg-Wilhelmsburg der frühen 1930er Jahre. Demonstrationen und gewalttätige Auseinandersetzungen zwischen linken und rechten Gruppierungen waren an der Tagesordnung. Auch Alfred Grünhoff nahm als Kommunist daran teil.
Derart umfangreiche und dichte Nachlässe sind ein Glücksfall und sehr selten. »Für mich als Historikerin ist die Bearbeitung solcher Quellen eine einmalige Gelegenheit. So einen Nachlass werde ich vermutlich nicht noch einmal in die Hände bekommen«, freut sich Charleen Wagner.
Leiter der Abteilung Stadtgeschichte am AMH