Hamburg von oben – Ein historischer Rundflug
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Die Fundstelle Eliseevichi liegt südwestlich von Brjansk in der Nähe der heutigen weißrussischen und ukrainischen Grenze. Die dort gefundene Frauenfigur wurde innerhalb einer Anordnung von senkrecht gestellten Mammutknochen ausgegraben, die eventuell die Wand einer Behausung bildeten. Die verhältnismäßig junge Datierung ist nicht eindeutig, da das Fundinventar typologisch den etwa 8.000 Jahre älteren Artefakten aus den gravettienzeitlichen Schichten von Kostenki ähnelt. Die Statuette wurde ohne Kopf, Arme und Füße gestaltet. Der Oberkörper mit den prallen Brüsten ist schlank geformt; dagegen wirken Hüften, Gesäß und Beine sehr kräftig. Es fällt auf, dass die Unterschenkel dieselbe Stärke wie die Oberschenkel aufweisen. Im Dekolletébereich und am Bauch wurden parallele waagrechte Linien eingraviert. Diese Art der Stilisierung verweist auf eine Datierung ins Magdalénien, da sie dem in dieser Epoche gängigen Stil für Frauendarstellungen entspricht. Besonders bekannt für derartige stilisierte Figuren in der Region sind die Fundstellen Mezyn und Meschyritsch in der heutigen Ukraine.
Text: Dr. Sibylle Wolf, Universität Tübingen
Fundort: Eliseevichi
Alter: ca. 15.000 Jahre
Epoche: Epigravettien
Material: Mammutelfenbein
Höhe: 15 cm
Leihgeber: Kunstkammer St. Petersburg, Russland
Das Archäologische Museum Hamburg zeigte mit der Ausstellung „EisZeiten – Die Kunst der Mammutjäger“ (bis 14. Mai 2017) eine stattliche Anzahl originaler Meisterwerke der Eiszeitkunst aus der Zeit der Anfänge menschlichen Kunstschaffens. Insbesondere die herausragenden Funde aus den Sammlungen in Sankt Petersburg sowie die kleinen Elfenbeinfiguren der Schwäbischen Alb aus den Sammlungen der Universität Tübingen sind herauszustellen, da sie zu den ältesten Kunstwerken der Welt zählen.