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EisZeiten: Das älteste Mischwesen der Welt

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Kurator Michael Merkel über das eiszeitliche Mischwesen

Kurator Michael Merkel wurde vom Museumsfernsehen über den Löwenmenschen interviewt (Ausschnitt).

Die aus einem vollen Stoßzahn geschnitzte Löwenmensch-Figur ist mit 31,1 cm die größte aller bekannten eiszeitlichen Statuetten. Sie zeigt ein Mischwesen: Die aufrechte Haltung, die Knie und die Fesseln sind die eines Menschen, wohingegen Oberkörper und Kopf eindeutig einen Höhlenlöwen darstellen. Am letzten Tag der Ausgrabung 1939 in der Hohlenstein-Stadel-Höhle bei Ulm wurden etwa 300 bearbeitete Elfenbeinfragmente gefunden. Diese wurden jedoch erst 1969 zu einem Mischwesen ohne erkennbaren Kopf zusammengesetzt. 

Bei der ersten professionellen Restaurierung 1987/88 wurden neue Teile angesetzt und das Aussehen weitestgehend mit einer Kreide-Wachsmischung ergänzt, aber es blieben viele Fehlstellen offen. Zwischen 2009 und 2013 fanden Nachgrabungen in der Stadel-Höhle statt, bei denen Hunderte weitere kleine Elfenbeinfragmente geborgen wurden, die zum größten Teil eindeutig zum Löwenmenschen gehören. Bei der erneuten Restaurierung 2012/13 konnte die Figur zu weiten Teilen mit Originalmaterial ergänzt werden. Es handelt sich um die älteste bekannte Mischwesen-Darstellung, die abseits der eigentlichen Spuren menschlicher Besiedlung zusammen mit einigen Schmuckstücken im hinteren Teil des Hohlenstein-Stadels in einer eigenen kleinen Kammer deponiert worden war.

Steckbrief

Text: Dr. Sibylle Wolf, Universität Tübingen
Fundort: Hohlenstein-Stadel-Höhle bei Asselfingen, Baden-Württemberg
Alter: ca. 40.000 Jahre
Epoche: Aurignacien
Material: Mammutelfenbein 
Höhe: 31,1 cm
Standort des Originals: Ulmer Museum, Ulm/Copyright Bilder: MUEHLEI, Esslingen
Bild: Rekonstruktion für unsere Ausstellung „EisZeiten“

Die Ausstellung EisZeiten

Das Archäologische Museum Hamburg zeigte mit der Ausstellung „EisZeiten – Die Kunst der Mammutjäger“ (bis 14. Mai 2017) eine stattliche Anzahl originaler Meisterwerke der Eiszeitkunst aus der Zeit der Anfänge menschlichen Kunstschaffens. Insbesondere die herausragenden Funde aus den Sammlungen in Sankt Petersburg sowie die kleinen Elfenbeinfiguren der Schwäbischen Alb aus den Sammlungen der Universität Tübingen sind herauszustellen, da sie zu den ältesten Kunstwerken der Welt zählen.

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