Hamburg von oben – Ein historischer Rundflug
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Im festlichen Rahmen wurde am 25. April eine neue Technologie von Fujitsu vorgestellt, die das Archäologische Museum Hamburg als europaweit erster Kooperationspartner des Unternehmens in seiner Außenstelle am Bischofsturm nutzt.
Die Idee: LED-Lampen strahlen – für das Auge unsichtbar – in flackernden Lichtfrequenzen. Diese Frequenzen lassen sich als Informationsträger nutzen, was Fujitsu mit dem Projekt FlowSign umsetzt und für Smartphone-Kameras lesbar macht. Auf diese Weise lassen sich mittels einfacher Beleuchtung – etwa eines (musealen) Objektes – zuvor im Internet hinterlegte Informationen kinderleicht ausspielen und für jeden Besucher am eigenen Endgerät abrufen. Zurzeit nutzt das Projekt noch eine App für die Erkennung, die aber mit dem weiteren Ausbau der Technologie künftig nicht mehr nötig sein wird.
Das Prinzip ist vergleichbar mit dem des QR-Codes, allerdings ohne die oftmals als störend empfundenen Aufkleber. Statt auf ein Zeichen richtet der Nutzer seine Kamera einfach in den Lichtstrahl und erhält Informationen. FlowSign fügt sich über die Nutzung des Lichts als Medium ideal in eine museale Präsentation ein und eröffnet den Museumsgestaltern durch die Bereitstellung von Texten, aber auch 360°-Bilder, Videos und vielen weiteren digitalen Erlebnissen grenzenlose Möglichkeiten der Vermittlung.
Die Vorstellung des neuen digitalen Innovationsprojektes im Bischofsturm am Domplatz fand großen Anklang: Vertreter der Kulturbehörde, die Presse und viele Hamburger Gästeführer ließen sich vom Archäologischen Museum Hamburg und Fujitsu die neue Technik und ihre Möglichkeiten erläutern. Prof. Dr. Rainer-Maria Weiss, Direktor des AMH, stellte zunächst das archäologische Denkmal Bischofsturm vor und brachte das Publikum auf den aktuellen Forschungsstand. Denn noch immer ist es nicht Allgemeinwissen, dass der sogenannte Bischofsturm in Wirklichkeit Teil eines alten Hamburger Stadttores – und damit des ikonischen Hamburger Stadtwappens – ist.
Andreas Hennig, Director Public Sector VC Nord bei Fujitsu, widmete sich anschließend der technischen Innovation hinter FlowSign und der erfolgreichen Zusammenarbeit mit dem AMH. So verriet er: Die zündende Idee zur Zusammenarbeit entstand während einer gemeinsamen Bahnfahrt mit dem Museumsdirektor auf dem Heimweg von einer Konferenz.
Dr. Michael Merkel, der neben seiner Leitungsfunktion in der archäologischen Sammlung des AMH die digitalen Projekte verantwortet, zeigt sich begeistert vom Potential des Projektes: „Damit hat jeder sozusagen seinen eigenen digitalen Ausstellungs-Guide in der Hosentasche. Unsichtbar und unschädlich für die ausgestellten Objekte kann man mit dem Licht eine Fülle von spannenden Informationen und Geschichten vermitteln.“
Bei anschließendem Sekt und Franzbrötchen wurde FlowSign einem ausgiebigen Praxistest der Anwesenden unterzogen: Nach einem kurzen Download konnten die Stadtführer direkt loslegen und den Bischofsturm auf ganz neue Weise erkunden. Dass die Technik gerade von ihnen getestet wird, lag dem AMH besonders am Herzen, da sie ein riesiges Potenzial für die Wissensvermittlung der Zukunft birgt. So könnten Stadtführern exklusive Materialien mit tiefergehenden Hintergrundinformationen zur Verfügung oder individuell zusammengestellt werden.
Für den ersten Testlauf im Bischofsturm wurden eine Wandbeleuchtung, eine Infotafel und eine der Repliken des Hamburger Domgeläuts aus dem Mittelalter mit der Lichttechnik ausgestattet. Wird die jeweilige Lichtfrequenz eingelesen, können die Nutzer mehr zum Bischofsturm erfahren, den Audioguide anhören oder die Hammaburg mithilfe eines Cardboards (einer Halterung, die das Smartphone in eine einfache Virtual Reality-Brille verwandelt) in 360° erleben.
Das Kooperationsprojekt vom Archäologischen Museum Hamburg und Fujitsu ist Teil der „kulturellen Injektionen“, die im Rahmen des Projekts SmartSquare den Domplatz und seine archäologische Bedeutung für die Stadtgeschichte digital vermitteln sollen. Hierzu gehören auch der virtuelle Messenger-Guide Hammabot, der Audioguide und der Archaeoscreen, die bereits vor Ort verfügbar sind. Weitere spannende Anwendungen sind in der Planung.
Wer diese und FlowSign kennenlernen und selbst ausprobieren möchte, ist herzlich eingeladen, den Domplatz zur Langen Nacht der Museen am 18. Mai zu besuchen. Das AMH hofft auf viele digital-affine Nutzer, wobei die neuen smarten Angebote die persönlichen Führungen vor Ort ergänzen, aber nicht ersetzen sollen. Wie Stadtführerin Gudrun Müller es treffend formuliert: “Woran die Menschen sich am längsten erinnern, sind die Geschichten, die wir Ihnen über Hamburg erzählen.”
Mitarbeiterin im Projekt SmartSquare am AMH