1975 – Harburg vor 50 Jahren
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Als mir Herr Professor Weiss vor kurzem vorschlug, nach Usbekistan zu reisen, um dort an einer Podiumsdiskussion zur Rolle von künstlicher Intelligenz in Museen teilzunehmen – eine einzigartige Chance –, musste ich nicht lange überlegen und habe gerne zugesagt.
Dank der Einladung der Botschaft von Usbekistan konnte ich an der Podiumsdiskussion „KI in den Museen von heute“ im Rahmen der internationalen Konferenz „The Role of Artificial Intelligence in Museums“ teilnehmen, die parallel zur 43. UNESCO-Generalkonferenz in Samarkand stattfand. Die von der UNESCO und der Usbekistan Art and Culture Development Foundation (ACDF) organisierte Veranstaltung bot einen spannenden Rahmen, um internationale Perspektiven auf den Einsatz von KI im Kulturbereich zusammenzuführen.
In einem Panel unter der Moderation von Benjamin Benita stellte ich das Projekt Photo Detective des AMH (Alte Fotos, neue Technik – das Projekt Photo Detective • AMH sowie Künstliche Intelligenz im Museum • AMH) vor, das exemplarisch zeigt, wie mit KI-Tools fotografische Sammlungen erschlossen werden können. Mit Fachleuten aus Brasilien, Frankreich und den Vereinigten Arabischen Emiraten diskutierte ich praktische Anwendungen von KI in Sammlungsmanagement, Forschung, Architektur und Publikumsarbeit. Im Mittelpunkt der Gespräche stand dabei stets der sogenannte „Human-Centered-Ansatz“: KI soll die Arbeit von Museumsfachleuten unterstützen, jedoch nicht ersetzen.
Ein fester Bestandteil des Programms waren zudem die hervorragend vom ACDF vorbereiteten Besichtigungen der Museen und Denkmäler in Samarkand und Buchara sowie ein Besuch der Biennale in Buchara. Die Kolleginnen und Kollegen vor Ort ermöglichten fundierte Einblicke in ihre Institutionen und ihre Arbeit. Besonders eindrucksvoll war für mich der Besuch des Registan mit seinen drei Madrasas (islamische Hochschulen bzw. Universitäten) im Zentrum von Samarkand an der Seidenstraße – einem Ort, der als Symbol spätmittelalterlicher Wissenschaft und globaler Vernetzung gilt. Als Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus ganz unterschiedlichen Ländern durften bzw. konnten wir den Austausch von Wissen an diesem besonderen Ort quasi fortsetzen. Zu den unvergesslichen Eindrücken gehörte außerdem ein Konzert von Jean-Michel Jarre, das ebenfalls auf dem Registan-Platz stattfand. Die monumentale Architektur im Hintergrund diente dabei als lebendige Projektionsfläche für eine Lightshow, die eindrucksvoll zeigte, wie Tradition und Innovation ineinandergreifen können.
Ich kehre mit vielen Anregungen und neuen Kontakten zurück. Mit einigen von ihnen stehe ich bereits im Austausch, um die Diskussion über die Rolle der KI in Museen weiterzuführen.
Selbstverständlich war die Kamera wieder mein ständiger Begleiter, um meine Erlebnisse fotografisch festzuhalten. Schon seit meiner Turkmenistan-Reise (Fünf Tage Turkmenistan – eine (Dienst-)Reise in eine andere Welt • AMH) bin ich von der Geschichte, der Kultur und den Menschen Zentralasiens fasziniert. Diese Begeisterung hat sich in Usbekistan nun noch verstärkt, wie man auf den folgenden Aufnahmen hoffentlich sehen kann.
Samarkand ist eine der ältesten Städte der Welt und ein bedeutendes Zentrum an der historischen Seidenstraße.
„Heritage in Stitches: A Journey Through the Embroidery and Sewing Traditions of Uzbekistan” („Kulturerbe in Stichen“)
Anlässlich der 43. UNESCO-Generalkonferenz hat die ACDF im Expo Center Silk Road Samarkand eine Ausstellung eröffnet. Sie widmet sich den Traditionen der usbekischen Stickerei und zeigt typische Trachten sowie angewandte Kunst aus Usbekistan aus dem 19. und 20. Jahrhundert.
Observatorium von Ulugh Beg
Das im 15. Jahrhundert von dem Astronomen Ulugh Beg (1394 -1449) errichtete Observatorium war eines der bedeutendsten Zentren der Himmelsforschung seiner Zeit. Die Überreste des monumentalen Sextanten zeugen noch heute von den beeindruckenden wissenschaftlichen Leistungen der Astronomen von damals.
Shah-i-Zinda Nekropole
Die Nekropole besteht aus einer beeindruckenden Reihe kunstvoll verzierter Mausoleen aus dem 14. und 15. Jahrhundert. Ihr Name „Der lebende König” verweist auf eine lokale Legende und macht sie zu einem spirituellen Pilgerziel. Sie ist eines der größten historischen Architekturensembles von Samarkand und befindet sich im südöstlichen Teil von Afrasiab.
Die Oasenstadt Buchara ist eine der ältesten Städte Zentralasiens und gilt heute als lebendiges Museum der Seidenstraßenkultur. Mit ihren gut erhaltenen Medresen, Moscheen und Basaren vermittelt sie ein authentisches Bild der historischen Oasenstädte Usbekistans.
Biennale in Bukhara
https://www.bukharabiennial.uz/
Die Biennale in Bukhara ist ein modernes Kunstfestival, das internationale Künstler in die historische Oasenstadt bringt. In der historischen Altstadt entstehen Ausstellungen und Installationen, die Tradition und lokales Handwerk mit zeitgenössischer Kunst zusammenbringen.
Sammlungsleiter und Kurator am AMH
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