Hamburg von oben – Ein historischer Rundflug
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Sammlungsleiter Dr. Michael Merkel (Archäologisches Museum Hamburg) und Kurator Dr. Carl Triesch (Museum für Völkerkunde Hamburg) stellen im ersten Podcast das gemeinsame Projekt „EisZeiten“ vor.
Klimawandel, Gletscherschmelze, Erderwärmung – Schlagworte wie diese umschreiben Szenarien, die das Leben auf der Erde mehrfach dramatisch verändert haben. Spürbar werden diese Veränderungen heute besonders in den arktischen Regionen – ähnlich wie bei uns vor 12.000 Jahren. Unter dem gemeinsamen Titel „EisZeiten“ führen das Archäologische Museum Hamburg und das Museum für Völkerkunde Hamburg ihre Besucher vom 18. Oktober 2016 bis 14. Mai 2017 in diese einzigartige Welt. Dazu wird im Archäologischen Museum Hamburg die Teilausstellung “Die Kunst der Mammutjäger” und im Museum für Völkerkunde Hamburg die Teilausstellung “Die Menschen des Nordlichts präsentiert.”
Den beiden Museen ist es gelungen, noch nie außerhalb Russlands gezeigte Originale aus der Kunstkammer St. Petersburg nach Hamburg zu holen. Insgesamt gut 50 dieser Leihgaben, darunter auch wunderbar abstrakte Frauenfiguren in vielen Varianten, die sogenannten Venusstatuetten, werden im Archäologischen Museum Hamburg zu sehen sein. Die Originalfunde stammen aus einem eiszeitlichen Jagdlager bei Kostenki, Region Voronezh (Russland), am Westufer des Don. Diese archäologischen Zeugnisse wurden vor mehr als 25.000 Jahren mit großer Kunstfertigkeit geschaffen und finden weltweit Beachtung. Das Archäologische Museum Hamburg zeigt neben den einzigartigen russischen Leihgaben auch zahlreiche weltberühmte Kunstwerke der Eiszeit aus anderen Regionen Europas sowie norddeutsche Funde aus der eigenen Sammlung. Auch im Museum für Völkerkunde werden spektakuläre Leihgaben aus der Kunstkammer St. Petersburg gezeigt. Darunter ein komplettes, kaum bekanntes Schamanengewand und Masken von den im nördlichsten Sibirien lebenden Nganasanen sowie über 200 Jahre alte Stücke von den zu Alaska gehörenden Aleuten und der Kodiak-Insel. Auch aus den reichhaltigen eigenen Beständen des Museums werden viele seit Jahrzehnten nicht mehr ausgestellte Schätze für die Ausstellung hervorgeholt.
Das Archäologische Museum widmet sich den Lebensumständen der Menschen am Ende der letzten Eiszeit. Vor mehr als 35.000 Jahren entstand die älteste figürliche Kunst der Menschheit – eine der spannendsten Zeitabschnitte der Geschichte! Doch was wissen wir eigentlich über diese Epoche? Und wie sah es in Hamburg während der Eiszeit aus? Neben archäologischen Zeugnissen der Eiszeit von weltweiter Bedeutung, zeigt die Ausstellung, dass auch vor unserer eigenen Haustür spannende und faszinierende Spuren vergangener Epochen zu finden sind. Die Ausstellung zeigt auch die einzigartige Tierwelt der Eiszeit: Zu den beeindruckendsten Ausstellungsobjekten gehört ein fast vier Meter hohes nachgebildetes Mammut. Die Inszenierung, die das Tier anschaulich in seiner natürlichen Größe zeigt, hinterlässt beim Betrachter einen unvergesslichen Eindruck.
Das Museum für Völkerkunde beleuchtet die Lebensweise der heutigen zirkumpolaren Völker im Wandel der Zeit, vom 19. Jahrhundert bis in die aktuellste Gegenwart. Die Ausstellung zeigt, welche Antworten die jeweiligen Polarvölker auf die Herausforderungen ihrer extremen Umwelt in der Vergangenheit fanden und welche Bedeutung diese traditionelle Lebensweise heute noch für die Identität der indigenen Bevölkerung hat. Auch die vielfältigen Probleme und Chancen des Klimawandels in der Arktis sind ein zentrales Thema der Ausstellung.
Viel Hörvergnügen!
Wir bedanken uns für die technische Unterstützung bei Hafenradio!
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Wir bedanken uns für unseren Jingle bei Kai de Graaf von der Waldläufer Akademie. Die Töne stammen aus seiner nachgebauten eiszeitlichen Knochenflöte.
Der AMH-Podcast ist auf der Sammlung wissenschaftspodcasts.de gelistet.