Heute

Ausstellungen

Light my Fire – MENSCH MACHT FEUER 11.10.23-28.04.24 Archäologisches Museum Hamburg

LIGHT MY FIRE – MENSCH MACHT FEUER

11. Oktober 2023 bis 28. April 2024
Das Bedürfnis nach Licht in der Finsternis ist so alt wie die Menschheit selbst. Die ersten Hinweise auf die bewusste Erzeugung von Feuer lassen sich bereits in der Steinzeit vor etwa 500.000 Jahren finden. Die Sonderausstellung „LIGHT MY FIRE – MENSCH MACHT FEUER“ beleuchtet aber nicht nur die kulturgeschichtliche Bedeutung von Feuer und Licht, sondern auch den Fortschritt, den diese mit sich gebracht haben.

Harburg von oben

28. April 2023 bis 28. April 2024
Einmal wie ein Vogel das alte Harburg von oben betrachten – das können die Besucher in der Ausstellung des Stadtmuseums Harburg, in der historische Luftaufnahmen gezeigt werden.

Brigitte Nolden: Alte Elbbrücke, 2023

Brigitte Nolden – Parallele Welten

31. Mai bis 8. September 2024
Aus Anlass des 80. Geburtstages der Hamburger Künstlerin Brigitte Nolden zeigt das Stadtmuseum Harburg eine große Retrospektive ihres Schaffens.

Veranstaltungen

Heute

#ArchaeoSwap 2019 – Abrupter Klimawandel vor 66 Millionen Jahren

Blick auf die Fallout-Schicht im Kliff östlich von Rødvig (Daenemark)

Zeuge: Geologie

Es ist wieder #ArchaeoSwap! 13 archäologische Museen aus ganz Deutschland tauschen in diesem Jahr zum mittlerweile dritten Mal ihre Online-Kanäle und treten in Kontakt mit dem Publikum eines anderen Hauses. Erstmals bespielen alle teilnehmenden Institutionen hierbei ein gemeinsames Thema: den Klimawandel.  

Für den ArchaeoSwap 2019 hat sich das AMH auch externe Verstärkung an Bord geholt. Wolfgang Fraedrich, Lehrer  am Gymnasium Heidberg in Hamburg und Experte für Geologie zeigt uns anhand eines Fundes in Dänemark geologische Spuren eines abrupten Klimawandels vor 66 Millionen Jahren auf.

Abrupter Klimawandel vor 66 Millionen Jahren

Der seit etwa Mitte des 19. Jahrhunderts auf der Erde ablaufenden Klimaentwicklung sehen wir Menschen in unserer hoch zivilisierten Welt mit großer Sorge entgegen, zumal wir Menschen zusätzlich an der „Klimaschraube“ drehen. Die derzeitige Erderwärmung hinterlässt bereits heute deutliche Spuren. Es kommt häufiger zu Extremwetterlagen, durch das irdische Klima gesteuerte Naturereignisse treten heftiger in Erscheinung, die Ozeane erwärmen sich und das globale marine Förderband wird sich vermutlich verändern.

Aber all das läuft – obwohl schon zu schnell für die natürlichen Anpassungsmechanismen des Ökosystems Erde – in extremer Zeitlupe gegenüber den fünf großen Massensterben auf der Erde ab, die sich seit dem Kambrium (also in den zurückliegenden 541 Millionen Jahren) ereignet haben.

Das letzte dieser Massensterben begann vor 66 Millionen Jahren. Ein Meteorit mit einem errechneten Durchmesser von 10 km schlug im Bereich des heutigen Mexiko auf die Erde ein – mit verheerenden Auswirkungen auf das damalige Leben auf der Erde. Über viele Jahre hinweg verdunkelte der in die Atmosphäre aufgewirbelte Staub den Himmel, es gab weniger Sonnenstrahlung, dadurch weniger Photosynthese und weniger Biomassenproduktion. Viele Pflanzen und Tiere starben aus.

An zahlreichen Stellen auf der Erde findet man Spuren des „Fallout“, so an der Ostküste der dänischen Insel Sæland entlang der Steilküste “Stevns Klint”. Die bis zu 15 cm mächtige Schicht grenzt die marinen Kalke der Kreide und des ältesten Paläogens (Paläozän –> Danium) gegeneinander ab, wird als so genannte K/P-Grenze bezeichnet. In ihr wird das schwere Metall Iridium nachgewiesen, ein Beleg für extraterrestrisches Material. Die unmittelbar darunter anstehenden Kreidesedimente sind reich an Mikrofossilien, die unmittelbarer darüber anstehenden paläozänen Schichten sind dagegen extrem fossilarm.

Blick auf die Fallout-Schicht im Kliff östlich von Rødvig (Daenemark)
Blick auf die „Fallout“-Schicht im nur wenige Meter hohen Kliff östlich von Rødvig (Dänemark) – die K/P-Grenze

Autor

Wolfgang Fraedrich
Wolfgang Fraedrich

Lehrer am Gymnasium Heidberg in Hamburg