1975 – Harburg vor 50 Jahren
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Eine seltene Entdeckung mitten in der Stadt
Im Oktober 2024 waren wir von der Bodendenkmalpflege Hamburg in Groß Flottbek unterwegs, um eine Baubegleitung beim Abbruch eines Einfamilienhauses durchzuführen. Was zunächst nach Routine aussah, entwickelte sich schnell zu einer kleinen Sensation: Auf dieser kleinen Fläche von 15 Quadratmetern gelang die Freilegung und Dokumentation von sechs vorgeschichtlichen Urnengräbern.
Diese Funde sind für uns von großer archäologischer Bedeutung, denn es handelt sich um die erste gesicherte Bergung vorgeschichtlicher Urnen im dicht bebauten Hamburger Stadtgebiet, die seit den 1970er Jahren verzeichnet wurde.
Spuren der Bestattungspraxis
Bei der Freilegung konnten wir feststellen, dass die Urnen sorgfältig in einer Steinpackung deponiert und anschließend mit Erde bedeckt wurden.
Ob die Gräber zur vorgeschichtlichen Zeit obertägig sichtbar waren, ist unklar. Allerdings lässt die Tatsache, dass die Grabgruben der Urnen keine Überlagerungen aufweisen, darauf schließen, dass die Position der Grabstellen der damaligen Bevölkerung in irgendeiner Form bekannt war und respektiert wurde.
Die Notwendigkeit der Blockbergung
Der Zeitdruck auf der Baustelle erforderte ein zügiges Vorgehen, weshalb wir uns für die Sicherung der Urnen mittels Blockbergung entschieden.
Dabei wurden die freigelegten Befunde mittels Gipsbinden stabilisiert, um sie als geschlossenen Block zu entnehmen. Das Vorgehen ermöglicht die Präparation der Urnen zu einem späteren Zeitpunkt unter optimalen Bedingungen im Archäologischen Museum Hamburg (AMH).
Schicht für Schicht zu den Beigaben
Die Öffnung der Gipsblöcke und die sich anschließende vorsichtige Präparation der Urnen sind stets eine spannende Angelegenheit, die oftmals Überraschungen bereithält. Bis zu diesem Moment wissen wir Archäologen nicht, welche Geheimnisse die jeweilige Urne birgt.
Unser Restaurator Herr Petrich gräbt sich, fast genau wie bei einer Ausgrabung, schichtweise durch das in der Urne befindliche Material, wobei er die genaue Lage des Leichenbrandes schichtgetreu dokumentiert.
Dabei hielt eine Urne tatsächlich ein besonderes Geschenk bereit: Neben einem Beigefäß und einer bronzenen Bombenkopfnadel konnte bei der vorsichtigen Freilegung auch ein kleiner bronzener Ring dokumentiert werden.
Obwohl es sich bei der Ausgrabung um eine kleinflächige Maßnahme handelte, lieferten die freigelegten Urne eine ganz besondere wissenschaftliche Überraschung und steht damit den Funden aus umfangreicheren archäologischen Grabungen in nichts nach.
Leiterin Bodendenkmalpflege Hamburg am AMH
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