Hamburg von oben – Ein historischer Rundflug
...
Wer einen Blick über den Hammaburg-Platz im Hamburger Stadtzentrum wirft, dem stellen sich vermutlich viele Fragen: „Warum sieht es hier so aus?“ „Was hat es mit den weißen Kuben auf sich und was sind das für Stahlblöcke?“ Oder auch: „Wo ist denn jetzt diese Hammaburg?“
Nehmen Sie sich kurz Zeit, wir entführen Sie in das 8. Jahrhundert und bringen Sie wohlbehalten wieder zurück. Dabei erfahren Sie, was sich hinter der Gestaltung dieser grünen Oase versteckt und wie viel Geschichte sich hier verbirgt. Die Hammaburg können wir leider nicht wiederaufbauen, aber mit Ihrer Fantasie werden wir sie wieder zum Leben erwecken.
Mit Hilfe der Karte können Sie sich vor Ort und zu Hause über den Platz bewegen und den Raum (von neuen Seiten) kennen lernen. Viel Spaß!
Diese Tour ist entstanden aus einer Kooperation mit Birge Tetzner von audio Konzept und ist Teil des Forschungsprojekts SmartSquare.
Sie befinden sich vor dem Pressehaus, welches für das Hamburger Tageblatt von Rudolf Klophaus entworfen und 1938 errichtet wurde.
Heute ist es unter anderem Sitz der Wochenzeitung „Die Zeit“. Kaum vorstellbar, dass sich genau an dieser Stelle einst der Heidenwall befand – ein riesiges Bollwerk, das Schutz in Richtung Osten bot.
Das heutige Stadtbild lässt noch immer erahnen, warum: Hier erstreckte sich nach Westen hin eine Halbinsel – der frühere Geestsporn war von drei Seiten von Wasser umgeben. Die Alster im Norden und Westen sowie die Elbe im Süden boten einen natürlichen Schutz vor Angreifern. Ein optimaler Standort für die Hammaburg.
Mehr dazu in Teil 1 unserer Audiotour.
Die stählernen Konstruktionen, die Sie hier sehen, symbolisieren die einstige Hammaburg. Genau an dieser Stelle zwischen Domstraße und Schopenstehl stand sie – eine hohe Wallanlage aus Holz und Erde mit Palisadenbefestigung und vorgelagertem Graben.
Sie war zu Beginn des 9. Jahrhunderts als Bollwerk errichtet worden. Zu ihrer Westseite erstreckte sich eine Siedlung und am Ufer lag der erste Hafen.
Wer sich das erste Mal auf die Suche nach Hamburgs Keimzelle macht, ist womöglich zunächst enttäuscht darüber, dass es nicht mehr zu sehen gibt. Hammaburg – der Name erweckt Bilder von mittelalterlichen Steinruinen, die man hier jedoch vergeblich sucht.
Nur ein paar der Straßennamen lassen noch erahnen, was man hier vor 1000 Jahren finden konnte: Alter Fischmarkt, Steinstraße, Kleine Reichenstraße … Aber warum?
Das, und warum dieser Standort dennoch bedeutungsschwer ist, erklärt Teil 2 unserer Audiotour.
Jeder, der heute einen Blick über den Platz wirft, vor allem an sonnigen Tagen zur Mittagszeit, sieht eine Menge Menschen, die Pause machen, sich ausruhen, schnacken oder Ball spielen.
Der Hammaburg-Platz gilt als „Oase“ der Innenstadt. Die heutige Gestaltung basiert auf einem Bürgerbeteiligungsverfahren, welches alle Hamburger und Hamburgerinnen aufgefordert hatte, Wünsche und Ideen zu teilen und zu diskutieren.
Die gestaltenden Elemente spiegeln dabei die verschiedenen Bauwerke, die hier gestanden haben, wider. So auch die Kuben, welche die Säulen des einstigen Mariendoms symbolisieren.
Teil 3 unserer Audiotour widmet sich dem Hier und Jetzt und was dazu beigetragen hat, dass der Platz so aussieht, wie er ist.
Wenn Sie Ihren Blick nun nach Norden richten, werden Sie die St.-Petri-Kirche nicht übersehen können. Sie ist die älteste noch bestehende Kirche in Hamburg.
Bereits um 1310/20 begann der Bau einer dreischiffigen gotischen Hallenkirche in unmittelbarer Nähe des Mariendoms. 1842, nur wenige Jahrzehnte nach dem Abriss des Doms, fiel die Kirche dem Großen Brand zum Opfer, wurde jedoch bereits 1849 am mittelalterlichen Bau orientiert wieder aufgebaut und geweiht.
Unter ihr vermuten Archäologen die Überreste von Ansgars Kirche, welche nach neuesten Erkenntnissen vor den Mauern der Hammaburger Wallanlage gestanden haben muss.
Wenn Sie sich nach fragen, wie Ansgar wohl ausgesehen hat, halten Sie die Augen auf. Man findet ihn in verschiedenen Darstellungsformen immer wieder in Hamburg. Unter anderem auch in der St.-Petri-Kirche. Werfen Sie ruhig einen Blick hinein.
Gute Weiterreise mit Teil 4 unserer Audiotour.
Hier befinden Sie sich an dem Ort, an dem eines der ältesten Stadttore Hamburgs vermutet wird.
Die Steinstraße bekam ihren Namen, weil sie schon zu Zeiten der Hammaburg die wichtigste Transportroute aus dem Osten war und im 12. Jahrhundert mit Steinen gepflastert wurde. Sie führte durch eines der Tore im zu Beginn beschriebenen Heidenwall.
Das Fundament des sogenannten Bischofsturms, welches sich heute im Keller der Bäckerei am Speersort besichtigen lässt, ist nach neuesten Erkenntnissen der Überrest eines der Tortürme Hamburgs. Es ist das älteste erhaltene Steinfundament der Stadt.
Mit Teil 5 unserer Audiotour verabschieden wir uns von Ihnen und hoffen, dass Sie Freude an unserer gemeinsamen Reise hatten.