Planet Harburg – Die neue Museumsdependance im Herzen Harburgs
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Der archäologische Rundgang beginnt an einem der bedeutendsten Bodendenkmale Hamburgs: der Bischofsburg. Das ringförmige Turmfundament aus dem 12. Jahrhundert mit seinen 19 Metern Durchmesser ist das älteste erhaltene Steingebäude der Hamburger Altstadt. Warum das Fundament nach einem Bischof benannt ist und welche Funktion dieses gewaltige …
2024 jährte sich der Beginn der portugiesischen Arbeitsmigration nach Deutschland zum 60. Mal, Grund genug, dieses Jubiläum zu würdigen.
Mit seiner neuen Publikation „Von Portugiesen in Hamburg – 60 Jahre, 60 Geschichten“ schlägt das Stadtmuseum Harburg gemeinsam mit den Autoren Wulf Köpke und Jorge Pinto ein spannendes Kapitel der jüngsten Hamburger Geschichte auf und nimmt das Leben der portugiesischen Arbeitsmigrantinnen und -migranten, die seit den 1960er-Jahren nach Hamburg kamen, in den Blick.
60 spannende Biografien von Personen und Institutionen stellen die Besonderheiten der portugiesischen Migration nach Hamburg und insbesondere auch der nach Harburg vor.
Im Hamburger Portugiesenviertel wähnt man sich eher am Mittelmeer als in der Hansestadt. Das ist kein Zufall, denn in Hamburg leben etwa 9.000 Menschen mit portugiesischen Wurzeln, mehr als in jeder anderen deutschen Stadt. Eine neue Publikation geht dem auf den Grund und zeichnet das Leben der portugiesischen Arbeitsmigrantinnen und -migranten und ihrer Kinder und Enkel nach, die seit Ende der 1950er-Jahre und vor allem nach dem „Anwerbeabkommen“ zwischen Portugal und Deutschland ab 1964 nach Hamburg kamen.
Es mag überraschen, dass das Stadtmuseum Harburg ein Buch über Portugiesen in Hamburg herausgibt, ist doch das sogenannte Portugiesenviertel nördlich der Elbe bei den Landungsbrücken zu verorten, und auch der historische jüdische Portugiesen-Friedhof liegt in Altona.
Tatsächlich aber ist auch Harburg eine Portugiesen-Hochburg: Der akute Mangel an Arbeitskräften im späten Wirtschaftswunder-Deutschland führte vor 60 Jahren auch viele portugiesische Arbeitsmigrantinnen und -migranten in den Hamburger Süden. Das Harburger Phoenix-Viertel zeugt mit seiner kulturellen Vielfalt noch heute davon. Hier war sogar von den 1960er- bis in die 1980er-Jahre die Hauptverkehrssprache Portugiesisch. Das portugiesische Zentrum im Harburger Gottschalckring, 1980 gegründet, ist zudem ein Lehrbeispiel dafür, wie Integration gelingen kann.
Von Portugiesen in Hamburg: 60 Jahre, 60 Geschichten
Veröffentlichung des Archäologischen Museums Hamburg und Stadtmuseums Harburg
Nr. 120
ISBN 978-3-931429-45-4
Herausgeber: Rainer-Maria Weiss
Preis: 24,90 EUR
Das Buch kann im Museumsshop sowie im Webshop des Museums erworben werden.