Hamburg von oben – Ein historischer Rundflug
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Auf der Tour durch die Ausstellung „Lost Places“ begegnen Sie Orten, die einst voller Leben waren, später aufgegeben und dem Verfall überlassen worden sind. Industrieanlagen, Bunker, Bahnhöfe oder Kirchen: Die besondere Atmosphäre dieser vergessenen Orte wurde in großformatigen Fotografien eingefangen. Sie erfahren spannenden Geschichten der …
Bronze ist eine der ältesten vom Menschen hergestellten Legierungen, bestehend aus Kupfer und Zinn. Vor fast 4.000 Jahren begann der Siegeszug der Bronze und die Bronzeschmiede fertigten aus dem neuen Metall auch goldglänzenden Schmuck. Neben dem Gussverfahren wurden viele Schmuckstücke auch aus Bronzedraht und Bändern hergestellt. Besonders …
Als Sammlungsleiter des AMH bin ich nicht nur verantwortlich für die Verwaltung unserer Sammlung – die übrigens aus weit mehr als 2 Millionen Objekten besteht – gelegentlich nehme ich auch Objekte aus Privatsammlungen für das Museum entgegen: Häufig handelt es sich dabei um die berühmte “Steinsammlung von Opa”, gelegentlich sind es auch Archivalien zur Forschungs- oder Stadtgeschichte und ganz selten sind es Nachlässe von Künstler und/oder Fotografen.
Anfang März durfte ich mit meiner Kollegin den fotografischen Nachlass des 2018 verstorben Harburger Lehrers, Künstlers und Fotografen Theodor Stenzel übernehmen. Stenzel beschäftigte sich intensiv mit Schwarzweiß-Fotografie sowie Dunkelkammer-Arbeit und hatte seit 1972 zahlreiche Ausstellungen im In- und Ausland. Er lebte in Hamburg und war Mitbegründer und Mitglied der in Harburg ansässigen Gruppe “Kobalt – Kunst international” und der Fotogruppe in der Kulturwerkstatt Harburg.
Auf Einladung seiner Frau, der ebenfalls weit über die Grenzen Hamburgs bekannten Künstlerin Anke de Vries, besuchten wir Anfang März sein Atelier in der Dempwolffstraße. Das kleine Haus wird einigen kunstinteressierten Hamburgern bekannt sein, da es seit Jahren zum “Tag des offenen Ateliers” zu den festen Anlaufstationen der Kunstszene in Harburg gehört.
Während wir hunderte von, oftmals wirklich tollen, schwarz-weiß Fotos gesichtet haben, durften wir uns auch in Theodor Stenzels Archiv umschauen und dort sogar fotografieren. Der Raum, wie auch das ganze Haus, spiegelte das Leben zweier Künstler wider, die sich zeitlebens mit Fotografie, Kunst und Kultur beschäftigt haben. Im Gespräch mit der Künstlerin Anke de Fries, und angesichts der vielen kleinen Details in Stenzels Archiv sowie dem ganzen Haus, entstand die Idee, aus der Übernahme des fotografischen Nachlasses, ein fotodokumentarisches Projekt zu machen.
Idee ist es, hierbei beispielhaft zu zeigen, wie der Nachlass eines Künstlers Eingang in eine museale Sammlung findet. Gleichzeitig versuchen wir, auch die Stimmung des Ortes und seine eigene Aura mithilfe von Fotografie festzuhalten. Da Theodor Stenzel sich fast ausschließlich mit der analogen Schwarz-Weiß-Fotografie beschäftigt hat, werden wir diesen Stil – allerdings digital – zur Dokumentation nutzen. In den kommenden Wochen werden wir also die Übernahme der Fotos, den dazugehörigen Negativen und der ein oder anderen historischen Kamera dokumentarisch begleiten und dabei das fotografische Auge auf die vielen kleinen und großen Kunstwerke, Spielereien und persönlichen Dinge in diesem Künstlerhaushalt richten.
Selbstverständlich werden wir nach Abschluss des Projekts hier darüber berichten, damit Ihr eine Idee von dem bekommt, was wir dort machen und vor allem gesehen haben.
Sammlungsleiter und Kurator am AMH