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Stadt. Land. Foto. Harburger Geschichten: Die 50er-Jahre

Das Stadtmuseum Harburg präsentiert eine Ausstellung in der Reihe “Stadt. Land. Foto.”

Die 1950er-Jahre stehen für eine Zeit des Aufbruchs und der Hoffnung. Das Stadtmuseum Harburg zeigt eine neue Sonderausstellung, die diese Zeit wieder lebendig werden lässt: Wie wohnte, wie arbeitete man damals in Harburg? Wie sah ein Einkaufsbummel aus? Wie gestalteten die Harburger ihre Freizeit? Gerhard Beier – Fotograf der Harburger Anzeigen und Nachrichten (HAN) – hielt seinerzeit diese Momente mit der Kamera fest.

Was für Beier tagesaktuelle Arbeit war, offenbart sich in der Rückschau als bedeutender fotografischer Schatz. Seien es Straßenszenen, Bilder vom Vogelschießen auf dem Schwarzenberg oder Sportwettkämpfe aus dem Nachkriegs-Harburg der frühen 50er-Jahre – die Aufnahmen sind ein wertvolles alltags- und zeitgeschichtliches Fotoarchiv. Für die Experten des Museums war schnell klar, dass dieser spannende Fotoschatz im Rahmen einer mehrteiligen Ausstellungsreihe gezeigt werden sollte.

Gezeigt werden in der ersten Ausstellung “Harburger Geschichten: Die 50er-Jahre” nun mehr als 50 Schwarz-Weiß-Fotografien, die den Besuchern einen Streifzug durch diese Dekade ermöglichen.

 

Das erwartet Sie hier

Ein Schatz in Schwarz-Weiß: Das Fotoarchiv von Gerhard Beier (1927–2010)

Gerhard Beiers Nachlass, der nach seinem Tod 2010 an das Stadtmuseum Harburg überging, umfasst ein Fotoarchiv, das aus rund 190.000 sorgfältig beschrifteten Negativen aus dem Zeitraum von 1952 bis 1991 besteht und dokumentiert seine langjährige Tätigkeit als Fotograf für die Harburger Anzeigen und Nachrichten (HAN).

Betrachtet man die Fotos von Gerhard Beier, so findet man sich unversehens inmitten einer 50er-Jahre-Idylle wieder: Der Wochenmarkt am Sand im Sommer 1959 – unter Schirmen bieten Händler auf gut gefüllten Ständen ihre Waren an. Männer mit Hut und dunklem Anzug, junge Frauen mit Petticoat und Pferdeschwanz, am Straßenrand parkt ein VW-Käfer neben einem Vorkriegsautomobil, und mit charakteristischem Knattern nähert sich ein Kabinenroller. Zwischen den Auftragsfotos finden sich aber auch private Aufnahmen, die den Alltag dokumentierten.

Gerhard Beier: Vom Kurierfahrer zum Fotografen

1949 fing Beier bei den HAN als Kurier- und Zeitungsfahrer an. Als später eine Stelle im Fotolabor der Redaktion frei wurde, wechselte er in diese Abteilung. Von seiner Frau, die Fotolaborantin von Beruf war, hatte er sich wichtige Kenntnisse angeeignet. Er entwickelte Filme, stellte nach den Vorgaben der Redakteure die benötigten Vergrößerungen her und wurde selbst zum Fotografen der HAN, bis er 1991 in Rente ging.

Authentische Einblick in die 50er-Jahre in Harburg

Für Gerhard Beier waren die Aufnahmen zunächst vor allem eine tagesaktuelle Aufgabe: Autounfälle, Feuerwehreinsätze, Kinderfeste und Modenschauen, Schützenfeste in der Stadt und im Landkreis Harburg. Ausstellungen von Kleintierzüchtern hat er ebenso dokumentiert wie Parteiveranstaltungen und offizielle Empfänge.

Besonders als Fotoreporter bei Sportveranstaltungen war Beier bekannt. Fußballspiele bilden einen Schwerpunkt in seiner Tätigkeit, aber auch beim Feldhandball und bei Boxwettkämpfen in der Friedrich-Ebert-Halle war er mit der Kamera dabei.

In der ersten Ausstellung der neuen Reihe “Stadt. Land. Foto.” unter dem Titel “Harburger Geschichten: Die 50er-Jahre” sind mehr als 50 seiner Fotografien zu sehen, die Besucher auf einen Streifzug durch die 50er-Jahre Harburgs entführen und viele Erinnerungen an diese Zeit wieder wach werden lassen.