Planet Harburg – Die neue Museumsdependance im Herzen Harburgs
...
Am 19. Februar wurde der „Planet Harburg“ eröffnet. Nun nimmt das neue Outreach-Projekt des Archäologischen Museums Hamburg und Stadtmuseums Harburg Fahrt auf. Das ehemalige Karstadt-Kaufhaus in der Harburger Innenstadt hat sich als Museumsdependance des Hauses in einen kreativen Hotspot verwandelt, der zum Start gleich mehrere Sonderausstellungen rund um die Entwicklung der bis 1937 selbständigen Stadt Harburg zeigt und anhand von historischen Fotos und Dokumenten die spannenden Geschichten, die hinter diesem Wandel stecken, erzählt.
Mit der Dependance im Planet Harburg schlägt das Museum erneut einen innovativen Weg ein, um ein niedrigschwelliges Angebot für alle gesellschaftlichen Gruppen zu schaffen und mit seinen Kulturangeboten direkt zu seinem Publikum zu kommen.
ab 20. Februar 2025
Mittwoch + Donnerstag
Samstag + Sonntag
jeweils von 10 bis 17 Uhr
Der Eintritt ist kostenlos
für alle Besucherinnen und Besucher.
Planet Harburg
Herbert-und-Greta-Wehner-Platz
21073 Hamburg-Harburg
Mit dem Laden der Karte akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von Google.
Mehr erfahren
Empfangen werden die Besucher von einer imposanten Stadtansicht aus dem Jahr 1654. Caspar Merian zeichnete das beeindruckende Stadtpanorama. Es zeigt die Harburger Festung und die Stadt Harburg in einem beeindruckenden Detailreichtum. Das Panorama wird in einem 6×2 Meter großen Leuchtkasten präsentiert.
Historische Luftbilder aus der Zeit um 1900 bis in die 1980er-Jahre begleiten die Entwicklung der Stadt an der Süderelbe auf faszinierende Art und Weise aus der Vogelperspektive. Deutlich werden die Zäsuren in der Stadtentwicklung sichtbar: Die Industriestadt entwickelt sich bis zum Zweiten Weltkrieg zu einer pulsierenden Großstadt mit über 100.000 Einwohnern. Nach den Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges prägen Wiederaufbau und die moderne Verkehrsinfrastruktur ein neues Stadtbild.
Dieser Ausstellungsteil macht sich auf die Suche nach Orten, Personen und Ereignissen aus der langen jüdischen Geschichte Harburgs und spürt der jüdischen Kultur nach, die in Harburg 1610 mit einem Schutzbrief für Juden begann. In der Zeit des Nationalsozialismus endet das christlich-jüdische Zusammenleben in Harburg mit der Vertreibung und anschließenden Ermordung der Harburgerinnen und Harburger jüdischen Glaubens.
Die Lüneburger Straße ist Harburgs historische Stadtachse. Ihre Entwicklung zeigt eindrucksvoll, wie umfassend sich das Harburger Stadtbild in den 1960er- und 1970er-Jahren veränderte.
Dem in Harburg sehr beliebten und bis heute unvergessenen Maler Carl Ihrke (1921-1983) ist ein weiterer Ausstellungsteil gewidmet. Seine beeindruckenden Linolschnitte mit Harburger Motiven belegen, wie sich im Harburg der 1970er-Jahre Alt und Neu – Fachwerkstadt und Industriestandort – gegenüberstehen. Sein 360-Grad-Stadtpanorama, das er 1963 vom Dach des Karstadt-Kaufhauses malte, wird zum ersten Mal der Öffentlichkeit präsentiert. Es ist ebenfalls als beeindruckende Rauminstallation mit Leuchtkasten zu sehen.
Das Material zu diesem Ausstellungsbereich ist eine Neuentdeckung des Stadtmuseums Harburg und kam erst kürzlich bei Bauarbeiten an einem alten Harburger Schulgebäude zutage. Im Rahmen der aktuellen Digitalisierung der Bildbestände haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Museums diesen echten Fotoschatz gehoben. Die inzwischen restaurierten Fotoglasplatten geben einen sehr persönlichen Einblick in das Leben einer Harburger Familie kurz nach 1900. Das Museum hat die Vorlagen aufwendig bearbeiten lassen und in hochwertige Fotos verwandelt. Sie werden in dieser Ausstellung zum ersten Mal der Öffentlichkeit gezeigt.
Anhand von Fotos können die Besucherinnen und Besucher die Entwicklung des Kaufhauses von den 1930er-Jahren bis in die 1990er-Jahre im Zeitraffer verfolgen. Seinen letzten Öffnungstag hatte das Traditionskaufhaus, das die Harburger Innenstadt seit 1927 prägte, im Juni 2023.