Description
Die Neolithisierung auf den Fundplätzen Hamburg-Boberg. Kontakte und Interaktionen
Mit “Die Neolithisierung auf den Fundplätzen Hamburg-Boberg – Kontakte und Interaktion” erscheint die Dissertation von Laura Thielen als Veröffentlichung des Archäologischen Museums Hamburg und Stadtmuseums Harburg Nr. 114, die Altgrabungen des Hauses von Grund auf neu untersuchte.
Im Osten der Hansestadt befindet sich Hamburgs letzte Wanderdüne und gleichzeitig eines der beliebtesten Ausflugsziele der Stadt: die Boberger Dünen. Weniger bekannt ist, dass die Dünenlandschaft auch in der Archäologie als wichtiger Fundplatz eine herausragende Rolle spielt. In der Epoche des Übergangs von der Mittelsteinzeit zur Jungsteinzeit, zwischen 4.700 und 3.400 v. Chr., als sich der Mensch vom Jäger und Sammler zum Bauern entwickelte, ließen sich hier frühe Siedler nieder. Das Fundmaterial aus dieser Zeit lagert seit den 1950er-Jahren im Archäologischen Museum Hamburg und wurde nun im Rahmen einer Dissertation einer Überprüfung und Neubewertung unterzogen. In einer neuen Publikation präsentiert das Museum nun erstmals die aktuellen Forschungsergebnisse.
Die Boberger Dünen und die Archäologie
Die Boberger Dünen sind als wahres Eldorado für Steinzeitforscher weit über die Grenzen der Hansestadt bekannt. Schon in den 1950er-Jahren wurden hier durch die Hamburger Bodendenkmalpflege Ausgrabungen durchgeführt. Das Fundmaterial und die Grabungsdokumentation werden seitdem im Archäologischen Museum Hamburg aufbewahrt. Gerade die damals geborgenen Keramikscherben ließen bereits den Ausgräber Reinhard Schindler zeitliche Abstufungen erkennen, die als Paradebeispiel für eine Kontaktzone galten, in der einheimische Jäger und Sammler noch der mittelsteinzeitlichen Lebensweise verhaftet waren, während elbabwärts aus dem Südosten neue Bevölkerungsgruppen vordrangen, die bereits Ackerbau und Viehzucht kannten und diese bäuerliche Lebensweise nun in den Norden brachten.
Eine Neubewertung
Schon kurz nach der Ausgrabung entfachten die neuen Erkenntnisse eine kontroverse Diskussion unter den Archäologen. Die Autorin der Publikation, Laura Thielen, hat in ihrer Dissertation die Altgrabungen von Grund auf neu untersucht und die gesamte Grabungsdokumentation sowie das geborgene Fundmaterial modernen naturwissenschaftlichen Analysen unterzogen. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse liefern einen wichtigen Forschungsbeitrag für die Archäologie und sind von überregionaler Bedeutung. Die Dissertation ist nun als Publikation des Archäologischen Museums Hamburg erschienen.
Inhalt
- Einleitung
- Chronologie: Endmesolithische Ertebølle-Kultur und frühneolithische Trichterbecherkultur
- Die Boberger Niederung: Binnenländische Dünenregion als Lebensraum
- Forschungsgeschichte: Grabungen und Auswertungen der Fundplätze Hamburg-Boberg 15, 15 Ost und 20
- Keramik: Typologie
- Keramik: Technologie
- Die Begehungszeiten der Fundplätze Hamburg-Boberg 15, 15 Ost und 20
- Die Neolithisierung: Wandel von Spitzbodenkruken zu Trichterbechern
- Schlussbetrachtung
- Zusammenfassung
- Verzeichnisse
- Katalog und Tafeln
Informationen
Autorin: Laura Thielen
Herausgegeben von: Rainer-Maria Weiss
ISBN: 978-3-931429-38-6
Hardcover, 21,8 x 30,2 cm
Inhalt: 286 Seiten mit zahlreichen farbigen Abbildungen und Illustrationen
erschienen: Hamburg 2020
Reihe: Veröffentlichung des Archäologischen Museums Hamburg und Stadtmuseums Harburg Nr. 114